
Kronen Zeitung
„ALKOHOL, GEWALT ETC.“
„Uli Hoeneß wollte die Kontonummer meiner Mutter“
Ex-Bayern-Profi Christian Lell erinnert sich an eine geradezu rührende Geste von Uli Hoeneß. Der einstige Bayern-Macher habe nach einer Vertragsverhandlung die Kontonummer von Lells Mutter verlangt, erklärt er gegenüber der „Bild“.
Lell, von 2003 bis 2010 bei den Bayern unter Vertrag, galt einst als talentierter Abwehrspieler. Den wirklichen Durchbruch schaffte er in München nie. Bewegende Erinnerungen aus der Säbener Straße sind ihm trotzdem geblieben. Etwa diese: Als Jungspund war Lell, heute 41 Jahre alt, zum damaligen Manager Uli Hoeneß ins Büro gegangen und führte die Verhandlungen praktisch selbst. Mit 16, 17 Jahren. Als alles erledigt war, rief Hoeneß Lell noch einmal zurück in sein Büro. „Er sagte zu mir: ‘Gibst du mir die Kontonummer von deiner Mutter?‘“, erinnert sich Lell im „Bild“-Gespräch. Warum Hoeneß das wollte? „Er hat gesagt, es gefalle ihm, dass ich ohne Berater zu ihm ins Büro gekommen bin. Und weil er gehört habe, dass meine Mutter und ich es in meiner Kindheit nicht leicht hatten, wolle er meiner Mutter etwas überweisen.“ Da habe er sich als Mensch behandelt gefühlt, nicht nur als Fußballer, erzählt Lell.
Gewalt, Missbrauch, Alkohol
Und weiter: „Andererseits hat er mich dann aber auch zum Rapport geholt, wenn ich Fehltritte zu verantworten hatte.“ Auch derer soll‘s einige gegeben haben. Überhaupt hat Lell jetzt schon kein einfaches Leben hinter sich. „Ich bin in einem sehr konfliktbehafteten Elternhaus mit Gewalt, Alkohol und Missbrauch aufgewachsen. Der Fußball war für mich der sichere Hafen und das Entfliehen aus einem Umfeld“, erinnert er sich im Interview.
Die daraus entstandenen Ängste habe er mit professioneller Hilfe bekämpft und „ein neues Leben“ aufgesetzt. Auch nachdem er den einen oder anderen Skandal als Kicker geliefert habe. Einer davon habe ihm auch die Einberufung in die Nationalmannschaft unter dem damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann gekostet.
Schwester starb früh
Viel schlimmer mutet dagegen freilich der frühe Tod von Lells Schwester an. Die starb im Jahr 2012 im Alter von 27 Jahren an einer Stoffwechselkrankheit.
Harte Zeiten, die verarbeitet werden wollen. In einem Instagram-Posting schreibt Lell, dass er mit der Zeit „meinen Ego-getriebenen Verstand losgelassen“ und sei in eine „bewusste Gegenwärtigkeit“ eingetreten.
„Veränderung bedeutet Loslassen“, schreibt er weiter: „Bewusstsein bedeutet Ankommen. Dankbarkeit bedeutet Erkennen. Und genau dafür bin ich heute demütig dankbar.“ Liest sich nach einem erfüllten Leben. Endlich.
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